Waldmünchner und ihre schnellen Schritte in Richtung mehr Gesundheit

Stadt Land zu Fuß Aktion bei QXXQ mit Franziksa und Matthias beim Joggen

https://www.mittelbayerische.de/lokales/landkreis-cham/waldmuenchner-und-ihre-schnellen-schritte-in-richtung-mehr-gesundheit-14753082 Zeitrungsbericht vom 08.11.2023 von Petra Schoplocher

Hätten die beiden Kreativköpfe Matthias und Franziska Eiban Darsteller für einen Film zum Thema „Stadt Land zu Fuß“suchen müssen, sie hätten sich selbst rekrutieren können. Dabei könnten ihre Voraussetzungen für die Gesundheitsaktion unterschiedlicher kaum sein.

Coach, Decke, Kerze, Tee, fasst Franziska Eiban einen typischen Novembertag des Vorjahres lächelnd zusammen. Nicht jetzt: „Raus!“, lautet das neue Motto. Die eine Hälfte der QXXQ-Studios ist begeistert, „das ist wirklich der perfekte Monat für die Aktion“. Vor einigen Tagen war sie mit Lampe sogar Richtung Klammerfels unterwegs. „Das war toll, selbst bei Nieselregen“.

Das sind genau die Geschichten, die Barbara Konering hören will. Sie steht als Gesundheitsbotschafterin voll hinter der Sache und rührt die Werbetrommel. Auch, weil „ihr“ Waldmünchen bei der Premiere im Vorjahr praktisch auf der Ziellinie von Tiefenbach noch abgefangen wurde. „Das soll mir nicht noch mal passieren“, frotzelt sie nicht ganz ernst gemeint in Richtung ihrer Kollegen Katharina Tratter und Klaus Scherr.

Waldmünchen pushen, das ist Co-Motivation für Franziska Eiban. „Wir leben in einem Urlaubsland, andere bezahlen Geld dafür, hier sein zu können“, springt ihr ihr Bruder zur Seite. Sie haben die Aktion kurzerhand zur Firmen-Challenge erklärt, ihre fünf Mitarbeiter „verpflichtet“. Das kurz angedachte Modell bewegte Mittagspause haben sie verworfen, dafür seien die Arbeitsabläufe zu unterschiedlich.

„Aber wir schauen natürlich auf die Ergebnisse“, lächelt Franziska Eiban. Was durchaus dazu führen kann, dass im Kreativstudio in der Schulstraße der Satz fällt: „Du könntest dich ein bisschen mehr bewegen…“ Ausreden gäbe es ohnehin keine, sagt sie, sich selbst einschließend. So ist jeder für sich gefordert, was Matthias Eiban als Vorteil der Aktion sieht: Brotzeit holen, einkaufen, spazieren gehen, „für jeden ist was dabei“. Er selbst tut sich leicht, „mein Trainingsplan gibt die Kilometer vor“, sagt der ambitionierte und als solcher durchgehend motivierte Ganzjahresläufer.

Wenn QXXQ in Sachen gemeinsame Mittagspause nicht mit gutem Beispiel voran gehen könne, sieht Matthias Eiban in ihr doch eine große Chance. „Der Chef könnte ja 15 Minuten drauflegen“, überlegt er laut. Und hat dafür gute Argumente: Gestärkte Abwehrkräfte, Schulung des Kälteempfindens und natürlich: Bewegung an der frischen Luft.

Argumente, wie gemacht für einen Werbeflyer von Barbara Konering, der Franziska Eibers Erkenntnis, „der eigentliche Gewinn ist die Gesundheit“ herunter gehen muss wie Öl. Die Herzogauerin könnte als Paradebeispiel für die Philosophie der Bewegungs- Mission durchgehen. Ein Spaziergang im bunten, sommerlichen Spätherbst, natürlich. Aber Stadt Land zu Fuß ist mehr, in ihrem (nachahmenswerten) Fall: Die paar Meter zur Mama mal nicht das Auto nehmen. In der Stadt zentral parken und alles zu Fuß erledigen. „Was in Anbetracht der Entfernungen in Waldmünchen absolut möglich ist.“ Und: rechts und links schauen, Natur, Rundwanderwege genießen. Bewusstsein schaffen, nicht so bequem sein. Was grundsätzlich und unabhängig von den Aktionstagen und einer Registrierung gelte, zieht sie den Kreis größer.

Allzu gerne würde Konering einen anderen großen Trumpf ausspielen. Die Hundebesitzer, die ohnehin jeden Tag Kilometer im Dutzend auf dem Tacho hätten. Im Vorjahr katapultierte sich eine Frau nicht zuletzt dank ihrer drei Vierbeiner an die Spitze der Waldmünchner Skala, kombiniert sie mit dem Hinweis, dass Registrieren für dieses Jahr immer noch möglich ist. Weiterer wichtiger Punkt: Die Sammlung erfolgt auf Vertrauensbasis, niemand muss die Daten von Fitness-Uhr oder anderes offen legen.

Schulen und Kindergärten einbeziehen wäre ein anderes Ziel, das sie in diesem Jahr aus Zeitgründen „leider“ nicht aktiv bespielen konnte. „Aber nächstes Jahr bin ich da präsent“, lautet ihre deutliche Ansage. Allerdings kamen auch die Basis-Informationen erst im Oktober und damit ihrer Meinung nach zu spät. Zusatzärgernis: Die App funktioniert (wieder) nicht, dafür ist das Eintippen am PC (stadtlandzufuss.de) einfach und der technische Support hervorragend, weiß sie aus eigener Erfahrung eines banalen Tippfehlers.

Hinter Stadt Land zu Fuß steht neben dem „Anschubsen“ zu mehr Bewegung der Gemeinschaftsgedanke. Gruppen, Vereine, Firmen, sie alle sollen Gesundheitskilometer sammeln, gekoppelt mit der Idee einer gegen den anderen, Städte, Landkreise, Firmen. Dies hat auch den Ehrgeiz von QXXQ zusätzlich angestachelt. Ihr „Gegner“: Die Station fünf der Sana-Kliniken, die in etwa in der gleichen Mann-Stärke gemeldet sind.

Dieses „Schielen“ auf Mitstreiter ist gewollt. Im Kleinen wie bundesweit, wo es heißt, Landkreis gegen Landkreis, Stadt gegen Stadt. Was Barbara Konering dabei gefällt: Die Ergebnisse werden auf die tatsächlichen Einwohner heruntergerechnet, die „Großen“ seien also nicht schon vom Start weg im Vorteil.

Mit ein Grund, warum Cham im Vorjahr mit über 40 000 Kilometern deutschlandweit spitze war. Auch aktuell liegt der Landkreis in seiner Kategorie deutlich vorne, Waldmünchen in der internen Wertung auf Platz vier. Noch wichtiger als Zahlen und Ranglisten ist eines: „Jeder Schritt ist einer für die Gesundheit“, betont Barbara Konering.

Und QXXQ, sie haben tatsächlich ein Filmprojekt zum Thema im Auftragsbuch, ein Imagevideo für die Gesundheitsregion. Das ist allerdings schon abgedreht…